Am Sonntag den 21.09.08 haben wir mit "Stop the wall" eine Tour durch den westlichne Teil der Westbank gemacht. Von Ramallah sind wir zum Teil über die historische Straße von Ramallah nach Nablus gefahren, sofern dass möglich war. Oft ist diese alte Straße gesperrt, wenn überhaupt noch vorhanden oder durch Siedlerstraßen oder von USaid gebaute alternative Straßen ersetzt worden.
Gerade in den Dörfern in der Nähe der Mauer ist ca. 50% und z.T. mehr Land auf der westlichen Seite der Mauer und dmait für Palästinenser zum größten Teil unerreichbar.
Besonders erschütternd und unverständlich war die Situation in Jayous, dort kam X. her, der uns die ganze Situation erklärt hat. Er beschreibt von seinem Dorf, dass 75% des landwirtschaftlichen Landes quasi unerreichbar hinter der Mauer sind. Im Oktober fängt die Olivenernte an, die Oliven müssen gepflügt werden, damit die Familien etwas zum überleben haben. 75 Männer (zum großteil alte Männer) von 4000 Einwohnern des Dorfes haben eine Genehmigung das Tor zu nutzen um zu ihren Bäumen zu kommen. Bleibt nur die Frage, wie in unserem Fall der 85 jährige Vater von X der der Einzige in der Familie mit einer Genehmigung ist die Oliven pfücken kann?
Die Genehmigung bekam er auch erst, nach dem einige Botschaften beim israelischen Staat Beschwerde gegen das nicht Austellen einer Genehmigung eingelegt haben. Die Begründung der israelischen Behörden war, dass sein Sohn, X (der uns geführt hat) erst seine Tätigkeit bei der "Stop the Wall" Kampagne einstellen müsse, sonst gäbe es keine Genehmigung.
Hier ein Bild von X vor dem Tor.
Das Haus von Hani Amer. Umgeben von Zaun, Mauer und Siedlung nimmt er und seine Familie ein verdammt schweres Leben auf sich. Er hat horrende Geldsummen angeboten bekommen, um sein Haus zu verlassen, er hat nicht angenommen. Er hatte ein Gerichtsverfahren laufen, an dem er nicht teilnehmen konnte, da er keine Genehmigung bekommen hat, nach Israel zu gehen. Mittlerweile wird er von viele internationalen Organisationen unterstützt, damit er sein Land und Haus nicht verliert.
Ein Bild von dem Zaun und der Mauer, durch das kleine gelbe Tor rechts von der Mauer können er und sein Frau raus und rein, die Kinder müssen immer auf ein Elternteil warten.
Eine noch viel krassere Sache ist, dass die Siedlungen überall in der Westbank einen Großteil ihrer Abwässer einfach in die Natur fließen lassen. Oft ist die Natur in diesen Fällen das Tal in dem die Palästinenser ihr Gemüse oder ihre Olivenbäume anbauen, da es in den Tälern mehr Wasser gibt als auf den Bergen. Was mit den Nahrungsmitteln passiert, die durch Abwasser bewässert werden kann sich ja jeder selber ausmalen.
Jeden Tag müssen durch dieses Terminal 25.000 palästinensische Arbeiter nach Israel um einen geringen Teil des Lebensunterhalts ihrer Familien mittragen zu können. Gegen 2 und 3 Uhr nachts stellen sich die meisten Arbeiter an, um pünktlich zwischen 6 und 8 Uhr an ihrer Arbeitsstelle zu sein. Mit Magnetkarte und gespeicherten Fingerabdrücken müssen sie sich ausweisen. Wenn irgendjemand aus der Familie etwas "gegen die Sicherheit" von Israel unternimmt, verfällt die Genehmigung automatisch und man muss schauen wo man bleibt.
Wie immer gibt es weitere Bilder wenn man auf eines der Bilder klickt.
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1 Kommentar:
Boa, crass eh, was da ab geht. Pass blos auf Dich auf!
Schön, dass Du jetzt ne Kamera hast, macht glaich noch mehr Spaß Deine Seite zu lesen ;o)
Ganz liebe Grüße aus Berlin
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