Mittwoch, 26. November 2008

Children of Gaza

Wahrscheinlich wird es einige erschrecken dass ich ein solches Video von Aljazeera auf meinen Blog stelle. Ja ich verurteile Selbstmordatentatte gegen Zivilisten in Israel. Innerhalb der Waffenstillstandslinie von 67 gegen Militär bezeichne ich sie als Form des Wiederstands. Nicht dass ich hier irgendeine Form des Tötens rechtfertige oder für gut erkläre, aber welche Form des Wiederstands haben die Menschen die keine Armee haben, die sie beschützen kann, wenn viele gewaltfreie Aktionen zu nichts geführt haben. Ich weiß es ist ein verdammt schweres und kompliziertes Thema, aber dieser Film könnte ein klein wenig mehr Licht in die Art und Weise bringne, wie Kinder in Gaza aufwachsen.



Hier der zweite Teil des Videos, es geht mehr um Kinder und ihre Situation.

Montag, 24. November 2008

update about Gaza

Heute durften wieder einige LKW in den Gazastreifen, nach dem der internationale Protest in den letzten Tagen zu genommen hat. Aber verglichen mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen dort, ein Tropfen auf den heißen Stein.

Damit es nicht einseitig wird und ihr noch die Möglichkeit habt, andere Quellen anzuschauen, hier noch ein paar Links. Vor allem weil ich gestern einen wichtigen Aspekt ziemlich vergessen habe, den Ausschluss der Medien.

Dan Ming

Yasmin Alibhai-Brow writting for The Independent

a mother from Gaza

contemplating from Gaza

Sonntag, 23. November 2008

life under occupation

Leben unter Besatzung, hört man das Wort Besatzung noch in der Berichterstattung über Palästina in der ausländischen Presse? Ich kann mich nicht daran erinnern dass ich es in der letzten Zeit gelesen oder gehört habe. Selbst zu einer Zeit, während die Zustände im Gazastreifen unbegreiflich werden, in Jerusalem und Umgebung Häuser zerstört werden und überall in der Westbank Menschen festgenommen werden (ca. 70 in diesem Monat)
Ein paar Worte zu der Situation in Gaza.
Seit dem 4.11.08 ist der 1,5 Mill. Menschen fassende Streifen von der Außenwelt quasi abgeriegelt. 30 LKWs mit Lebensmitteln und Medikamenten durften am 17.11.08 Grenzposten passieren. Vor der Blockade haben täglich ca. 1000 LKWs verschiedenste Produkte in den Gazastreifen gebracht.
Hier eine Tabelle von Oxfam, die den tatsächlichen Bedarf an Kraftstoff ermittelt der für den Verkehr, das Kraftwerk (zur Stromerzeugung) und Gas für privat und z.B. Bäckereiverbrauch benötigt wird.



Kraftstoff ist ein sehr wichtiger Punkt, denn ca. 33% des Stroms in Gaza müssen von einem Kraftwerk produziert werden, 7% des Bedarfs kommt aus Ägypten und 59% aus Israel. Da aber seit den letzten 19 Tagen nur einmal Kraftstoff in den Gazastreifen gebracht werden konnte, kam es gestern zum ersten kompletten Stromausfall im Shifa Krankenhaus, Gazas größtem Krankenhaus. Aufgrund eines Problems mit dem Notstromgenerator haben Beatmungsgeräte, Blutpumpen und ähnliche Geräte für die intensiv Medizin versagt. So mussten einige Patienten manuell beatmet werden. 160 Medikamente sind ausgegangen, 120 sind am zuneige gehen.

Mittlerweile sind alle Getreidevorräte aufgebraucht die zum Brot backen bestimmt waren. Es wird auf Getreide zurück gegriffen, was als Futtergetreide für Tiere bestimmt ist. 50% der Getreidemühlen haben geschlossen, weil es entweder keinen Strom oder kein Getreide mehr gibt.
UNRWA (UN Relief and Workers Agency for Palestinian Refugees in the Near East) sagt es wird innerhalb der nächsten Tage keine Lebensmittelvorräte mehr haben. Ca. 50% von Gazas Bevölkerung ist abhängig von der Lebensmittelverteilung der UN.

Die Zahlen sind von BBC Al Jazeera und Maan News

Genug Zahlen, das wichtigste ist allerdings, dass man sich daran erinnert, dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht, sich ein Schicksal befindet. Für jeden LKW der nicht die Checkpoints passieren kann, stehen im Moment Menschen hungrig auf, wissen nicht wie sie Menschen im Krankenhaus versorgen sollen, wissen nicht wie sie Brot kaufen können, selbst wenn es welches gäbe, da sie keine Arbeit haben und damit kein Geld.

Das
Leben unter Besatzung aus persönlicher Sicht?
Zwei unterschiedliche Aussichten von dem Dach meiner Wohnung. Wahrscheinlich auf den ersten Blick nicht besonders, aber wenn man weiß um wessen Häuser es sich handelt, verändert sich die Perspektive.

Häuser von Siedlern, ca. 200m von Ramallah entfernt.



Häuser in Ramallah.



Warum
sage ich, dass es einen Unterschied zwischen Siedlungshäusern und Häusern in Ramallah gibt? Schaut euch die Karte an, bläuliche Farben sind Siedlungsflächen, braune Farben stehen mehr oder weniger unter Palästinensischer Kontrolle. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Palästinenser die größte Kontrolle hätten. Dem ist leider nicht so. Generell kommt die Armee nachts in die Städte und tut was immer sie will. Schaut man genauer hin, sieht man, dass es zwei bläuliche Schneisen von West nach Ost gibt, so dass es ein leichtes ist, die nördliche Westbank von der zentralen und diese von der südlichen abzuschneiden.
Wer die Karte in besserer Auflösung sehen möchte kann auf die Karte klicken und sie runter laden.



Was bedeutet das für mich? Es gibt eine ganze Menge Gebiete, in die ich nicht darf, weil ich mich mit palästinensischen Verkehrsmitteln bewege und diese sind an ihren grünen Nummernschildern erkennbar, die nicht in Siedlungsnähe dürfen. Abgesehen davon sind Siedlungen unter internationalem Recht illegal. Als Beleg dafür sollte man sich den Artikel 49 der vierten Genfer Konvention anschauen: "Die Besetzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet deportieren oder umsiedeln." Wenn ihr sagt, dass ist aus dem Zusammenhang gerissen, dann schaut euch die Genfer Konvention selber an

Wenn wir schon bei offiziellem und internationalem Recht sind, dann hier auch noch UN Resolution 194 und 181 neben tausenden anderen. Resolution 194 versichert das "Recht der Flüchtlinge auf Rückkehr oder Entschädigung". Die Resolution wurde auf der Generalversammlung am 11. Dezember 1948 verabschiedet. Resolution 181 beschreibt die Teilung des ehemaligen britischen Mandatsgebietes für einen israelischen und einen palästinensischen Staat. Resolution 242 ist die folge Resolution zu 181 und fordert den Rückzug israelischer Streitkräfte aus (den) Gebieten, die im jüngsten Konflikt besetzt wurden, verabschiedet vom Sicherheitsrat am 22. November 1967.

Das mag theoretische klingen, aber was bedeutet das konkret für Menschen hier? Der Teilungsplan von 1948 in Resolution 181 hat ein Verhältnis von ca. 55% für Israel und 45% für Palästina vorgesehen. 1967 blieben von den 45% noch 22% für einen palästinensischen Staat übrig, mittlerweile sind aus diesen 22% je nach Quelle zwischen 10% und 15% geblieben, die für einen pal. Staat zur Verfügung stehen. Verständlicher weise ist so ein Staat nicht akzeptierbar, da viele der lebenswichtigen landwirtschaftlich genutzten Flächen unerreichbar oder mit Siedlungen bebaut sind.
Das führt zu den eigentlich leicht nachvollziehbaren Forderungen der Palästinenser, dass es keinen Staat geben kann, dessen Grenzen nicht der Waffenstillstandslinie von 1967 folgen. Die Endverhandlungen müssen einhergehen mit der Anerkennung der ethnischen Säuberung von 1948 die bis heute anhält, mit dem generellen Rükkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge, der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt und der Kontrolle von Land und Wasserrechten und der totalen Räumung der Siedlungen. Bevor diese Prinzipien, basierend auf internationalem Recht, nicht anerkannt sind, werden alle Verhandlungen zu dem führen, zu dem sie bis jetzt geführt haben. Zu einer "Normalisierung" der Besatzung und einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Menschen die hier Leben.
In der praktischen Umsetzung gibt es dann Möglichkeiten zu diskutieren, was man mit den Siedlungen macht, mit der Verwaltung des Wassers usw.

Ich bin gespannt was ein Staat wie Israel noch für Einfälle hat um das Leben seiner Einwohner und seiner Nachbarn schwerer zu machen. Die Äußerung von Livni über die Anti-Rassismus Konferenz der UN ist vielleicht ein deutliches Zeichen, um was für einen Staat es sich hier eigentlich handelt. maan news schreibt über ihre Äußerungen zu der Konferenz.

Montag, 17. November 2008

Semester geht zu ende

Gerade habe ich genug an meiner Hausarbeit geschrieben, sie hat den wunderbaren Titel

"Palestinian Women – a socio economic view" Bin dabei eine Brücke zu schlagen zwischen persönlichen Erfahrungen mit Frauen, ihrer Arbeits- und Familiensituation und empirischen Daten die ich in Büchern und im Netz gefunden habe. Bin gespannt was mein Prof dazu sagt.
Eine zweite Hausarbeit steht an, im Fach "the Palestinian question", dafür habe ich allerdings noch kein konkretes Thema, aber das wird sich hoffentlich in den nächsten zwei Tagen ändern. Schließlich müssen beide Arbeiten bis Mo. oder Di. nächste Woche fertig werden.

Dann stehen noch zwei Arabisch Tests an, ein mündlicher im arabischen Ramallah Dialekt (Amir - ist die Bezeichnung für das gesprochene Arabisch) und ein schriftlicher im offiziellen Hocharabisch (Fusha). Ja, vielleicht vermutest du richtig, es gibt einen sehr krassen unterschied zwischen Amir und Fusha, die Menschen auf der Straße lachen, wenn man in Fusha mit ihnen redet und wenn man versucht mit Amir Kenntnissen eine Zeitung zu lesen, dann kommt man nicht weit. Am ehesten kann man das vielleicht mit Schweizer-Deutsch und Hochdeutsch vergleichen, wobei der Unterschied im Arabischen noch Größer ist. Vielleicht kann ich mal ein Bsp. geben, wenn man sich sieht.

Morgen haben wir im Kurs "the Palestinian question" a simulation for the final status negotiations of a two state solution for the Israeli Palestinian conflict. I m part of the Palestinian negotiation team. We had some interesting discussions today in our studies office, it seems to get really tens tomorrow. I gone tell you about the outcomes of the discussions.
The key word "tens situation" - the situation in Gaza is pretty tens in these days. The UNRWA which is supplying half of the Gazan population with food couldn't get any food inside the Gaza strip during the last week. Today was the first day, that 33 trucks were allowed to enter the strip and bring some basic stuff into it. A man in TV today said ironical that they probably get only bananas and apples. He was saying it in front of an UN food supply centre with a poster in background stating that the centre is closed because it run out of food. Another important fact about the situation in Gaza, during the last 13 days the Nahal Oz crossing (the one for fuel) was only opened once to new fuel. Fuel is important for the power plant, have of the electricity for Gaza is coming from that plant, the other half from Israel. So quit a lot of people and factory's don't get electricity at the moment. Some of the bakery's needed to shut down because they have no gas left to bake.
In the Westbank everything is normal, always some arrests, some curfews, some injuries at demonstrations and so on. You should have every once and a while a look at maannews to get some kind of picture about life in the occupied territory.

Nächstes Wochenende werde ich mich dann Richtung Jordanien aufmachen, eine Freundin in Aman besuchen und mich ein bisschen in Jordanien umschauen. Bin gespannt ob alles klappt, so wie ich mir das Vorstelle, im Moment scheint Israel sehr strikt mit der Visavergabe zu sein. Einem Kommilitone wurde vor knapp einer Woche die Einreise verweigert, er ist immer noch in Jordanien. Allerdings ist sein Vater Palästinenser, er hat aber einen Amerikanischen Pass. Aber auch das Konsulat in Ramallah meinte, dass es im Moment auch für Deutsche schwierig werden kann. Ich bin gespannt, schließlich muss ich ja wieder zurück, da mein Rückflug von Tel Aviv aus geht.

Einige andere Gedanken geistern in meinem Kopf herum, was muss ich bedenken für meine Bachelorarbeit die ich im nächsten Semester in Fulda schreiben will - mein Thema muss ich Mitte Dezember einreichen. Wie wird mein Praktikum bei IDEM laufen, was ich von Januar bis März machen möchte, bekomme ich dafür Unterstützung vom lieben BaföG Amt, was werde ich dort dann tatsächlich machen?
An meinem kleinen Projekt mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Qadorah Camp bin ich weiter am basteln, vier Geschichten habe ich schon bekommen und auch schon jemanden gefunden, die mir beim Übersetzen hilft. Einige Bilder habe ich geschossen, die die Texte begleiten sollen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass einige der Mädchen doch nicht mit machen wollen, ich weiß nicht warum, es konnte mir auch keiner wirklich erklären. Jetzt bin ich ein bisschen auf der Suche nach neuen weiblichen Schreibern. Mal sehen, vielleicht finde ich welche an der Uni. Ist mir ziemlich wichtig dass es ein gleiches Verhältnis von Mädchen und Jungen bzw. Männern und Frauen gibt. Das merke ich gerade, wo ich an der Arbeit über Palästinensische Frauen schreibe, sie sind einfach so unterrepräsentiert hier in der Gesellschaft.

Samstag, 8. November 2008

Ueberleben?

Wie komme ich mit den Gedanken und Geschehnisen zurecht, wurde ich gestern gefragt.
Keine leichte Aufgabe und nicht gerade einfach zu formulieren.

Natur hilft mir sehr viel, die Schoenheit kann niemand verdecken, auch wenn die Worte die darueber gemacht werden, nicht gerade diese Friedlichkeit oder Schoenheit respektieren. So kamen wir gestern an einer Quelle vorbei, die in ein grosses Becken gefasst wurde, so das Menschen darin schwimmen koennen. Die israelischen Siedler die darin schwammen meinten, die Palestinenser wuerden darin nur noch ihre Kuehe und Schafe baden. Es sei ein Schande, denn eigentlich sei das Quellwasser zwischen dem Kinneret und Samaria das beste Wasser von Israel. Stellt euch vor diese Geschichte musste ein Palestinenser mit anhoeren, der uns begleitet hat. Sein Land wird verleugnet, seine Menschen werden denunziert.

Von Naturbilder aus Palestina und Israel


Hier ein Bild welches ich gestern aufgenommen habe, eine tolle Farbe haben diese Blueten und erst der Duft.

Von Naturbilder aus Palestina und Israel


Die Olivenbaeume sind fast alle leer gepflueckt und schimmern nun silbern in der untergehenden Sonne, leichtes gruen des Grases kommt wieder zum Vorschein, es hat geregnet und die duerre ist fuer dieses Jahr verwunden. In den Staedten und Doerfern gibt es leider nur sehr wenige Stellen an denen man diese Schoenheit beobachten kann, da der Muell sich oft ueber diese Schoenheit legt.

Ein wiederspruechliches Bild habe ich geschossen. Muell und Reklame, Natur und statische Werbung. Solche Bilder koennte ich hier wohl tausendfach machen. Aber wen interessierts?

Von Naturbilder aus Palestina und Israel


Lachen hilft immer wieder ueber die traurigen Moment hinweg zu kommen.
Einen leckeren Tee oder Kaffe trinken kann Wunder ausloesen.
Ein Blick, ein Laecheln, ein Handschlag, Purzellbaum eines Kindes, Musik, ein schoener Film ... diese kleinen grossen Gesten.
Viele Gespraeche ueber Hoffnung und Aufgabe, Durchhalten und Weitermachen, Besatzung und Freiheit. Eine Aussage ist mir besonders in Erinnerung geblieben, wahrscheinlich kann man sie auch auf die meisten Palestinenser uebertragen. Er sagte, vielleicht gibt es Frieden in einem halben Jahr, in drei Jahren in zehn oder in 50. Um so schneller desto besser, aber ich weiss dass er auf jeden fall kommt und wenn ich ihn nicht mehr erlebe, dann erleben ihn zumindest meine Kinder oder meine Enkelkinder. Hoffnung kann und darf nicht sterben, sie wird nicht sterben, sonst waeren wir keine Palestinenser.

Da kann man dann selber wieder Hoffnung bekommen, auch wenn s manchmal hoffnungslos aussieht.

PS: Danke Jo fuer die Anregung!

Freitag, 7. November 2008

Obama - und jetzt?

Obama wurde vor drei Tagen neuer Präsident der USA - und jetzt? Die Reaktionen hier sind vielfältig, heute war ich einem Resturant, dort hing ein Foto von Obama, sie sind begeistert von ihm, aber die durchschnittliche Meinung ist wohl, dass sich nicht viel ändern wird. Condoleca Rice hat das heute auch gleich klar gemacht, dass es bis Januar nichts neues geben wird. maannews schreibt mehr zu ihrem Besuch bei Abbas.

Zu den Wahlen haben Freunde von mir einige palästinensische Nachrichtenagenturen besucht um zu sehen wie die Ereignisse dort gesehen werden, ich empfehle euch den Artikel sehr, ist interessant - auch die sich anschließenden Kommentare Palestinians on Obama, by Dan and Chloé

Was
ich heute erlebt habe? Nichts wahnsinnig neues, ich war nur mal wieder bei einer Demo, auf die ich nicht gedurft hätte. Israelisches Militär hat mir und zwei Freunden den Zutritt zu dem Dorf verwehrt, aus Sicherheitsgründen. Wir saßen in einem TV Auto des palästinensischen Fernsehens. Wir wollten dann eigentlich ein Stück die Straße zurück laufen, wie das die meisten internationalen machen und durch die Olivenbäume laufen, aber das haben die Soldaten natürlich gesehen und uns zurück gepfiffen und gesagt wenn wir sie uns heute noch mal sehen, dann gehts ins Gefängnis. Keine Sorge, so schnell geht das nicht, dass ist nur eine der typischen Drohgebärden. Nach dem wir dann einen Palästinenser auf der Straße angehalten haben, der uns auf einem Umweg ins Dorf gebracht haben - war ca. 30 min Fahrt - sahen wir gerade wie eine Frau in ein kleines Ambulanzzimmer getragen wurde. Eine Dänin wurde von einem Tränengaskanister am Unterarm getroffen, eine ca. 3 cm im Durchmesser und 1 - 1,5cm tiefe Wunde. Das ist nicht unbedingt etwas ungewöhnliches, für die die noch andere Quellen wollen, schaut bei maannews
Mehr Infos um was es bei den Protesten in Ni'lin überhaupt geht gibt es hier oder hier

Vor
mittlerweile zwei Wochen war ich bei einer anderen Demo. Eigentlich wollten wir nur Oliven pflücken. Wir hatten am Tag zuvor gehört, dass die Bewohner von Kfar Qadum unter erheblichen Angriffen der Siedler leiden und nicht zu ihren Oliven können. Als wir dort ankamen, sahen wir gerade noch, wie der erste Palästinenser mit gefesselten Händen in einen Jeep stieg - er wurde nach zwei Stunden wieder frei gelassen -

Von Demo


die Siedler hatten ihr eigenes Fernsehen dabei, die später aber wohl eher uns filmten wie wir vom Militär zurück auf die Straße gedrängt wurden.

Uns gegenüber standen die Siedlerjungen, komisch als Außenstehender habe ich immer wieder das Bild eines kindischen Katz und Mausspiel. Wenn ich dann aber an die konkreten Auswirkungen für die Menschen hier denke, dann wird klar, dass es das eben nicht ist, sondern dass es um das Recht geht, sein Land bestellen zu dürfen, um das Recht sich zu verteidigen, um die internationale Anerkennung, dass Siedlungen im besetzten Gebiet illegal sind und zwar alle - so steht es in der Genver Konvention, dass Menschen die unter Besatzung leben das Recht auf Verteidigung haben und nicht Terroristen genannt werden, wenn sie die Besatzer mit Steinen angreifen. (Ja ihr denkt wahrscheinlich, der hat seine Objektivität verloren, von der er am Anfang gesprochen hat, nein habe ich, diese Dinge habe ich mit eigenen Augen gesehen und die Geschichten dazu mit eigenen Ohren gehört)

Von Demo


Von Demo

Vergleicht mal diese beiden Bilder und gebt Kommentare dazu ab ... ich bin gespannt.
Kfar Kadum - um was geht es

Gestern
Abend war ich auf einem wunderschönen Brasilianischen Gitarren Quartett Konzert. Das hat gut getan, dieser schwungvollen, ausdrucksstarken Musik zu lauschen. Toll mit was für einer Schnelligkeit die zusammen gespielt haben und doch so Präzise. Dass ganze Theater war total in ihren Bann gezogen, es hier in Ramallah viele Menschen die Verwandte und Bekannte in Brasilien haben.

Am Donnerstag den 30.10. bin ich umgezogen, juhu. Natürlich immer noch in Ramallah, aber in eine richtige Wohnung. Hier ist es etwas wärmer, vor allem sauberer und gemütlicher. Wir müssen nicht mehr draußen sitzen sondern haben unser eigenes Wohnzimmer und ne richtige Küche.

neue Wohnung


Der einzige Nachteil ist, es ist jetzt wesentlich weiter bis zu den Taxis zur Bir Zeit Uni, obwohl vielleicht auch nicht, so laufe ich wenigstens jeden Morgen ca. 20 min bis zum Taxi, dass ist eigentlich auch nicht schlecht, da ich danach ja den ganzen Tag sitze.

Letzten Freitag war ich mit Freunden Oliven pflücken. Wow ich hatte meinen Spaß, vermisse hier ein bisschen die Möglichkeit Fahrrad zu fahren oder zu klettern oder im Hochseilgarten zu arbeiten - ja Volkersbergler ihr hört richtig :-) Aber ich bin dann mit einigen Jugendlichen den Berg hoch und runter gerannt, dass hätte ich lieber lassen sollen, verdammt am nächsten Tag hatte ich so krass Muskelkater, fragt mich nicht warum ... ich bin nix mehr gewöhnt.

Von Olivenernte


Mhh, lecker das Essen war mal wieder richtig gut, ich werde es vermissen, oder ich muss einfach noch ein bisschen mehr kochen lernen hier, aber das ist so schwierig mit den Frauen bzw. vielmehr deren Männern hier

Von Olivenernte


Mit einigen dieser Kinder und Jugendlichen arbeite ich an einem kleinen Projekt. Ich möchte gerne einige Gegensätze des Lebens aus diesem Land mit nach Deutschland bringen, z.T. in Form von Bildern der Kinder und Jugendlichen und z.T. in Geschichten von ihnen. Ich würde gerne eine kleine Ausstellung zusammen stellen, mal sehen ob das klappt. Wenn es das tut, dann würde ich diese gerne an verschiedenen Orten zeigen, wenn jemand einen Ort weiß, gerne fragen.

Wow das ist mal wieder lang geworden.

Grüße in die Welt